Viva Colognia – Die Gamescom 2016

Spiele, Spiele, Spiele… Get these games started

Die Gamescom. Eine Spieleparadies. Ein Spielplatz für Erwachsene und Halb-Erwachsene. In etlichen Hallen war wieder alles – und jeder vertreten. Große Publisher vermischten sich mit kleinen und Indieständen, Ubisoft, X-Box, Playstation, 2K, Pressemenschen wuselten mit Kameras zwischen staunenden Besuchern, von jeder Bühne tönte laute Musik und Moderatoren die mit Gewinnspielen um sich warfen und alles lud dazu ein, sich die Füße platt zu laufen oder sie sich bei ewigen Warteschlangen in den Bauch zu stehen. Alle sind sie mit dem gleichen Ziel nach Köln gekommen, alle waren sie für den gleichen Zweck vor Ort – der Liebe zum Spiel.
Auch ich.
Zugegebener Maßen war das Angebot an Games, für die ich mich interessierte, ziemlich begrenzt. Ich hatte keinen Blockbuster wie letztes Jahr beispielsweise Uncharted auf dem Schirm und irgendwie auch so keine Ahnung, was so auf der Messe vertreten sein würde.
Und trotzdem habe ich weit mehr angespielt als letztes Jahr.
Einer meiner Lieblingsplätze auf der Gamescom war die  Indie Arena.  Wenn man so nichts zu tun hatte war diese ein idealer Zeitvertreib, bei dem man unter anderem wirkliche Perlen entdecken konnte. Ein kleines Spielchen, welches mir in Erinnerung geblieben ist, ist  Hidden Folks.  Eine Art Wimmelbildspiel ähnlich wie „Where’s Waldo?“ mit zuckersüßer Schwarz-Weißer Grafik. Ziel davon ist, in kleinen „Arenen“ Personen zu finden, vollkommen interaktiv. Es gibt Garagentore zum Aufschieben, Bäume zu schütteln und Zelte zu durchforsten bevor es in die nächste Arena geht. Ein süßer Zeitvertreib, bald auf Steam verfügbar, wenn ich es mir auch als Handyapp besser vorstellen könnte. Für die, deren Interesse ich geweckt habe, habe ich hier mal die Webseite verlinkt ->  Hidden Folks.
Obwohl ich eigentlich kein Point-and-Click-Adventure Spieler bin, konnte ich dennoch nicht die Finger von  The Inner World  lassen. Ein Spiel vom Ludwigsburger Entwickler Studio Fizbin, das grafisch an die altbekannten Daedalic Spiele erinnert und sich auch genauso spielt und jetzt für die PS4 und X-Box erscheint und eine Ankündigung für einen zweiten Teil mit sich zieht.
In The Inner World geht es um die Fantasiewelt Aposien, einem riesigen Hohlraum umgeben vom Erdreich. Für die Durchlüftung Asposiens sorgen drei große Windbrunnen, doch zwei der Windbrunnen versiegen vollständig und der dritte Windbrunnen des Windmönches Conroy spendet nur wenig Wind. Sogenannte Windgötter suchen Asposien heim und versteinern die Sünder.
Im ersten Teil spielt ihr den jungen Robert, einen naiven Novizen von Conroy der gleichzeitig auch als dessen Ziehsohn fungiert. Beim polieren eines Anhängers von Conroy, der ihm sehr wichtig ist, wird dieser von einer Taube verschluckt und Robert fällt beim Versuch diese zu fangen, durch einen Müllschacht im Thronsaal woraufhin er sich zum ersten Mal in seinem Leben außerhalb des Palastes befindet und sich durch Asposien schlagen muss.
Wie gesagt, ich bin kein Point-and-Click-Adventure Spieler und auch die Steuerung mit dem X-Box Controller fande ich fragwürdig, aber jeder der diese Art von Spielen mag und mit Daedalic vielleicht schon durch ist, sollte einen Blick darauf werfen. Die Fortsetzung „The Inner World – der letzte Windmönch“ soll 2017 auf „fast allen Plattfomen“ erscheinen. -> The Inner World 2 – Gamescom Teaser
Zur Zeit besonders in Kreisen der Gronkh und Sarazar Community in aller
Munde –  Looterkings,  kreirt von niemand geringerem als Sgt. Rumpel, ein „Dungeon Crawler“ bei dem man im Coop-Modus mit bis zu 3 Freunden durch Dungeons zieht, Monster tötet und dabei lootet was das Zeug hält. Mit einem RPG-ähnlichen Levelsystem und bis zu vierzig Waffen, kann das wirklich Spaß machen und ein Knaller auf Gaming Partys mit guten Kumpels sein.
Ich als ein Spieler, der Single Player Kampagnen mit Storyline bevorzugt, werde es mir also höchstwahrscheinlich nicht zu Gemüte führen, meine volle Unterstützung hat das Spiel -schon aufgrund der Entwickler – aber dennoch. ->  looterkings.com
Mein persönlicher Lieblingsstand auf der ganzen Gamescom gehört aber zu einem gewissen Kartenspiel, bekannt aus dem mega Game The Witcher 3 – Gwent.
Im April angefangen The Witcher zu spielen, habe ich etliche Spielstunden mit diesem Minigame verbracht und bin dementsprechend gar nicht drum herum gekommen, es auf der GC anzuzocken. Mit allen bekannten Kartensets (selbst das neue aus der Erweiterung Blood and Wine, Skellige), einem neuen Design, Soundeffekten und die Möglichkeit nicht nur gegen eine KI, sondern auch gegen reale Gegner zu spielen, bietet das Kartenspiel alles was man aus dem Hauptspiel kennen und lieben gelernt hat und bleibt dieser Vorlage absolut treu. Dazu macht es noch genauso Spaß, wie wenn man mit Geralt in irgendeiner Kneipe gegen den Wirt spielt.
Ich bin etwas beleidigt, dass es in Gwent umbenannt und der Originaltitel nicht behalten wurde und verstehe auch nicht, warum eigentlich, aber das ist wohl Meckern auf höchstem Niveau. Für mich könnte Gwent zu einem Konkurrenten von bekannten Kartenspielen wie Heartstone oder ähnlichem werden und eingefleischte Witcher Fans, die schon immer mal gegen Freunde spielen wollten und einfach kein Kartendeck zur Verfügung hatten, kommen hier voll und ganz auf ihre Kosten. Für alle die neugierig sind oder auf der Hype-Welle mitschwimmen, aber leider nicht die Chance hatten es auf der GC anzuspielen, die geschlossene Beta beginnt am 25. Oktober. Registrieren kann man sich dafür auf der offiziellen Website -> playgwent.com.
Mein absolutes und unumstrittenes Highlight war aber die  BioShock Collection.  Ich als unglaublich großer BioShock Infinite Fan fiebere schon seit geraumer Zeit auf den Release hin und konnte auf der Gamescom erstmals einen Blick auf die geremasterte PS4 Version werfen.
Wo Columbia bereits auf der PS3 ein absolutes Paradies war, befindet man sich bei der PS4 Version metaphorisch und buchstäblich im Himmel. Ich musste aufpassen, dass mir beim Anspielen nicht die Tränen kommen, aber ich war irgendwie total überwältigt. Es ist wirklich wunderschön und das sage ich nicht nur, weil an BioShock Infinite ein Teil meines Herzblutes hängt. Anspielbar war leider nur der dritte Teil, zu gern hätte ich noch gesehen, wie sich Rapture auf der Current Gen gemausert hat. Aber das werden wir alle ab dem 13. September 2016 bestaunen können. Ich freue mich riesig darauf. -> BIOSHOCK: The Collection Trailer
Leider nicht anspielbar war  Days Gone,   ein neuer Open-World-Horror-Survival Titel aus dem Hause Sony. Aufgrund der nicht verleugbaren Ähnlichkeit mit meinem geliebten The Last of Us, hat es mein Interesse geweckt doch leider gab es auf der Gamescom kein neues Gameplay Footage. Das was gezeigt wurde, ist bereits auf Youtube zu finden. Ich mag Post-Apokalypsen. Ich mag diese bedrückende Stimmung, die zerstörte Umwelt, der schmale Grat zwischen Gut und Böse und eine Welt, in der Moral ganz weit hinten steht. All das wird auch Days Gone zu bieten haben. Der Trailer ist fabelhaft inszeniert, die Musik ist packend und ergreifend wie es sich für so einen Titel gehört und die Off-Stimme erzählt einer möglichen emotionalen Geschichte und einem tiefgründigen Hauptcharakter, wenn auch mir über die eigentliche Story nichts weiter bekannt ist. Ich habe immer so meine Probleme, was das Zusammenspiel zwischen Open World und fester Storyline angeht, da Open World Titel immer viel Zerstreuung anbieten und oft von den eigentlichen Hauptevents ablenken. Spiele wie The Witcher 3 allerdings zeigen, dass sich beides durchaus gut vereinen lässt und so habe ich noch Hoffnung für Sonys neuen exklusiv Titel und bin gespannt auf weitere Enthüllungen.->  Days Gone E3 Announce Trailer
Der größte Trend auf der Gamescom geht aber, wie bereits im Vorjahr, in Richtung Virtual Reality.
Von Oculus Rift zu Samsung Gear, selbst Flugsimulatoren, beinahe in jeder Ecke konnte man mit dem ganzen Körper und Geist in die virtuellen Welten mit Brille auf dem Kopf abtauchen. Ich als geoutetes PlayStation Fangirl habe mir natürlich die  PlayStation VR  zu Gemüte geführt, wo ich auch gute drei Stunden anstand.
Die Brille an sich ist sehr bequem, man spürt das Gewicht kaum auf dem Kopf und ich konnte sogar ohne Probleme meine große Nerd-Brille auflassen. Ich hatte leider nur die Chance einen komischen Weltraum Shooter anzuspielen, doch selbst der hat bereits das Potenzial, das in der VR Sache steckt gezeigt.
Ich kann selbst bezeugen, dass es sich tatsächlich so anfühlt, als sei man wirklich in dem Spiel, man kann den Kopf drehen und sich alles genau ansehen und den Raum völlig ausschöpfen.
VR ist eine großartige Möglichkeit für alle Spiele, die schon ohne die Brille von ihrer Atmosphäre leben (da fällt mir spontan „Everybody’s Gone To The Rapture“ ein), da man so noch mehr in das Spiel eintauchen kann, bis man wirklich mit Haut und Haaren drinsteckt. Für Jump’n’Run oder eben merkwürdige Shooter benötigt man so eine Brille meines Erachtens überhaupt nicht und wer auf der Suche nach lustigen Familien-Spielen für Heimpartys ist, sollte dann doch lieber zur Wii greifen.

Nächste Seite:  Was es sonst noch so zu sagen gibt.

About Marina

Studiert irgendwas mit Medien. Spielt am liebsten auf der PS4, liebt alles was eine dramatische Story hat, am liebsten aber Games mit bärtigen und grummeligen Männern. Ist auf Twitter am coolsten. Chefin bei dieletztevoneuch.de. PR-Mensch bei GameNotify.

2 thoughts on “Viva Colognia – Die Gamescom 2016

  1. Huch. Verteilt auf drei Seiten. Fast hätte ich das übersehen. 😀
    Mit deiner Unterkunft scheinst du ja wirklich Glück gehabt zu haben. So eine kurze Anfahrt zur Messe ist doch wirklich nicht unpraktisch, wobei ich finde, dass bis 30 Minuten Anfahrt noch völlig im Rahmen sind, sofern die Verkehrsmittel dorthin nicht völlig überfüllt sind oder man ein halbes Duzend Mal umsteigen muss.
    Die Rucksackkontrollen waren meiner Meinung nach sehr vom jeweiligen Mitarbeiter abhängig. Ich habe sowohl eine minutenlange Taschenkontrolle erlebt als auch eine Kontrolle, die ausschließlich das Öffnen der Tasche umfasste, wobei die Sicherheitsleute nicht wirklich gestresst wirkten, sondern eher gelangweilt darauf gewartet haben, dass überhaupt jemand zu ihnen kommt. Wobei das aber natürlich auch daran gelegen haben könnte, dass ich den Südeingang seit Jahren meide und auf den Osteingang ausweiche, der erfahrungsgemäß deutlich weniger besucht ist.
    Allgemein habe ich bei dem Sicherheitspersonal sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Während viele sehr gut organisiert, sicher und dementsprechend auch gut gelaunt und freundlich ihrer Arbeit nachgingen, gab es auch diejenigen, die sichtlich überfordert waren und die Besucher unfreundlich angemault haben, wenngleich die Menge der Letzteren deutlich geringer ausgefallen ist.

    Die Indiebereich ist immer eine gute Anlaufstelle und im Vergleich zu den letzten Jahren noch weiter gewachsen. Darüber hinaus gab es auch noch eine kleine Ecke am XBox-Stand, dem ID@XBOX-Bereich, der für die XBox erhältliche Indietitel präsentiert hat.
    Hidden Folks ist mir gar nicht aufgefallen, klingt aber deiner Beschreibung nach durchaus interessant. Danke für den Link.
    Au weia… The Inner World… Da bin ich tatsächlich geteilter Meinung. Das Spiel selbst, das ja bereits vor einiger Zeit für den PC erschienen ist, hat eine wirklich sehr schön anzusehende, gezeichnete Grafik und eine nicht ganz uninteressante Geschichte. Den Konsolen-Port hätte es meiner Meinung nach aber nicht gebraucht. Es heißt nicht umsonst Point-and-Click-Adventure. Die Steuerung wirkte ungenau und wenig intuitiv, mal abgesehen davon, dass die meisten Konsolenbesitzer einen ausreichend leistungsstarken Rechner besitzen um ein solches Adventure zu spielen. Ein Port für Tablet-Computer wäre da meiner Meinung nach sinnvoller gewesen.
    Looterkings… Das Spiel ist kurzweilig und macht einige Runden Spaß, aber trotz dynamisch generierter Level, glaube ich nicht, dass man sich mehrere Stunden am Stück damit beschäftigen kann. Interessant ist aber der schmale Grat zwischen Freund und Feind. Gemeinsam die Gegner besiegen und gleichzeitig so viel Loot wie möglich für sich selbst einstecken.
    Zu Gwent muss ich sagen, dass ich das Spiel wirklich so gar nicht verstanden habe und nur mit Glück die erste Runde überstanden habe. Vielleicht fehlt mir dafür das nötige Vorwissen aus The Witcher, dessen Anhänger hier sicher einen kurzweiligen Zeitvertreib finden.
    Days Gone sah nicht uninteressant aus. Die Stimmung und das Setting waren stimmig und der gezeigte Trailer hat nicht zu viel verraten, wenngleich mich einige Details vom Inhalt ein wenig abgelenkt haben. Eigentlich schade, dass es ein Exklusivtitel ist.

    In meinen Augen waren es nicht mehr Menschen mit grünem Altersbändchen als in den Jahren zuvor. Diese haben sich allerdings konzentriert an Stellen versammelt um dort, wie du bereits bemerkt hast, YouTuber zu treffen.
    Wenn du von der Organisation sprichst, möchte ich dir zustimmen, dass Bethesda das gut organisiert hat. Nicht nur für diejenigen, die dort in der Schlange stehen (was ja schon einmal ein gutes Zeichen ist, wenn es sich wirklich um eine Schlange und keine Menschentraube handelt), sondern auch für die Menschen, die dort einfach nur entlang gehen möchten ohne durch drei Hallen umgeleitet werden zu müssen.
    Bei YouTube Gaming war man auf den Ansturm bei Sturmwaffel (hihi, Ansturmwaffel, höhö) überhaupt nicht vorbereitet und es herrschte dort ein unglaubliches Chaos, da nicht einmal die Sicherheitsleute genau wussten, wer jetzt genau zu Schlange gehört und wer nicht. Die Signing Area und der PietSmiet-Stand wirkten da aber auch nicht besser. Eigentlich schon fast ein wenig tragisch, dass die Messeveranstalter da schlechter organisiert sind als ein kleines Team eines Spieleentwicklers.

    PS: Mit Bahnhof erinnerst du mich an eine kürzlich ereignete Peinlichkeit, danke auch. 😀

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